Evangelische Kirche in Bochum 1933

Im Rahmen ihrer Bildungsarbeit erinnerte die Evangelische Stadtakademie Bochum in Kooperation mit dem Evangelischen Kirchenkreis Bochum im Januar und Februar 2013 an die Machtübernahme der Nationalsozialisten vor 80 Jahren. Dazu gehörten ein Vortrag und ein Seminar des Bochumer Theologen und Sozialethikers Prof. Dr. Günter Brakelmann, einem der besten Kenner des deutschen Widerstandes sowie der Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus. Im Zentrum stand die Frage, wie sich die Evangelische Kirche in Bochum vor achtzig Jahren zur Machtübergabe an Adolf Hitler und zum Aufbau des NS-Systems politisch und kirchlich verhalten hat. Der vorliegende Band dokumentiert diese beiden Veranstaltungen. Entfaltet wird ein quellenorientiertes und differenziertes Panorama der kirchlichen Szene in Bochum im Jahr der 'Zeitenwende' 1933. Die Kirche hat es in der NS-Zeit nicht gegeben, auch und besonders nicht in Bochum. Die Evangelische Kirche in Bochum spaltete sich 1933/34 und findet erst 1945 zur Einheit zurück. Sie existierte nur noch in ihren unterschiedlichen Lagern. Die Optik und Akustik hatten zunächst die Deutschen Christen, die sich in der Kirche als 'SA Jesu Christi' verstanden. Ihnen gegenüber bildete sich jedoch noch im selben Jahr theologischer und kirchenpolitischer Widerstand, der zu einer der ersten Gruppen der späteren Bekennenden Kirche führte. Bereits 1933 wurden in Bochum zwei Bekenntnisse von kirchengeschichtlichem Rang gegen den religiösen Geist der Deutschen Christen formuliert.

Günter Brakelmann, Dr. theol., Jahrgang 1931, von 1972 bis 1996 Professor für Christliche Gesellschaftslehre an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum

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