Grundlagen des Konstruktivismus - Konsequenzen für die Pädagogik

Der Konstruktivismus, dessen erste Ansätze in den fünfziger Jahren entstanden, hat seine Wurzeln in den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Bereichen, wie zum Beispiel der Neurobiologie, der Psychologie oder der Soziologie. Daher stellt er als Erkenntnistheorie eher ein interdisziplinäres Paradigma als eine eigene Wissenschaftsdisziplin dar. Etwa seit Mitte der neunziger Jahre setzt sich auch die Pädagogik in Deutschland mit dem Konstruktivismus in dem Bemühen auseinander, dessen Aussagen für unterschiedliche pädagogische Bereiche nutzbar zu machen.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist das Herausarbeiten zentraler Konsequenzen des Konstruktivismus für die pädagogische Theorie und Praxis. Dabei bietet sich die konstruktivistische Interpretation des pädagogischen Schlüsselbegriffs des Lernens an, da der Konstruktivismus als Kognitionstheorie hierzu immanente Aussagen enthält. Auf der Grundlage dieser Interpretation sollen anschließend methodische Vorgehensweisen einer konstruktivistisch inspirierten Pädagogik vorgestellt werden. Die dafür notwendigen Grundlagen des Konstruktivismus sollen am Beispiel der Arbeiten Ernst von Glasersfelds, Heinz von Foersters und Humberto Maturanas, als Vertreter des radikalen Konstruktivismus, vermittelt werden.