Historische Studien im Odenwald

Fachbuch aus dem Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, , Sprache: Deutsch, Abstract: Den Kern der vorliegenden historischen Studien bilden einerseits die früh- und hochmittelalterliche Besiedlung des Odenwaldes und andererseits die Herausbildung und Entwicklung von Herrschaftsstrukturen bis zum Untergang des alten Reiches 1806. In 18 einzelnen Untersuchungen schlägt der Autor einen Bogen von den Bauern der Jungsteinzeit bis zum Ende der Grafschaft Erbach. Das Fachbuch umfasst 225 Seiten mit 31 Abbildungen. Der prägnanten geographischen Individualität des Odenwaldes entsprechen einige historische Besonderheiten, die weniger im Bewusstsein sind. Zum Beispiel ist der Odenwald trotz der römischen Besatzung erst von den Franken flächendeckend besiedelt worden; vier Benediktinerklöster, die Klöster Lorsch, Amorbach, Fulda und Mosbach nahmen die früh- und hochmittelalterlichen Rodungsarbeiten im Waldgebirge vor; Einhard, der Biograf Karls des Großen, war der erste Besitzer der alten Stadt Michelstadt; die Schenken von Erbach waren Vögte des Klosters Lorsch und standen im Dienst der Kurpfalz in Heidelberg; die heute vergessene Zentverwaltung war eine frühe Gerichts- und Verwaltungsstruktur; im Bauernkrieg 1525 nahm der Erbacher Schenk eine milde, vermittelnde Rolle ein; die kurz danach entstandene Grafschaft Erbach wurde Teil des Fränkischen Reichskreises; beim Wiener Kongress 1814 versuchte der Erbacher Graf, seine durch die napoleonischen Wirren verlorene Grafschaft in der Mitte des Odenwaldes wiederherzustellen. Entgegen der Fortdauer der fürstlichen Aufteilungen im Odenwald, die den Odenwald nur als Randgebiete dreier Bundesländer existieren lassen, plädiert der Autor für eine geschichtsbewusstere Haltung. Sein Fazit: 'Der Odenwald hat seit 1806 keinen historischen Mittelpunkt mehr; bis dahin waren es die Grafschaft Erbach, die Herrschaft Breuberg (=Graf von Wertheim) und die Benediktinerabtei Amorbach.' (S. 199) Die historischen Untersuchungen werden durch geographische Forschungsmethoden ergänzt; zu nennen sind Siedlungsgeographie, Ortsnamenforschung, Agrargeographie, Karteninterpretation und die praktische Exkursion. Das vorliegende Buch fasst alle historischen Arbeiten des Autors zum Odenwald in einer erweiterten Neuauflage zusammen.

Gert Heinz Kumpf M. A., geboren am 19. Mai 1952 in Erbach im Odenwald, ist verheiratet, hat 2 Töchter und 3 Enkelinnen. Nach dem Studium an den Universitäten Marburg, Freiburg, Wien und München in den Fächern Germanistik, Geographie und Geschichte, Weiterbildung in Ethik, unterrichtete er bis zum Jahr 2020 als Oberstudienrat an Gymnasien im Odenwald, in Prag und in Tauberfranken. - In seiner Freizeit war er an Outward Bound Schools in Österreich und Großbritannien tätig. An der Volkshochschule führte er geographische Vorträge und Exkursionen durch; Studienreisen zum Europaparlament, zum Bundestag, nach Tschechien und in verschiedene deutsche Großstädte wurden organisiert. Veröffentlichungen: 1979-2004: Magisterarbeit zu Arthur Schnitzler - Pädagogische Arbeit zu Heinrich von Kleist - Unsere Heimat das Tauberland - Parabel - Geographie der Tauber - Die Bedeutung unserer Wochentage 2020: Ein Patrizierhaus anno 1525 - Die ersten Kumpf in Beerfelden - Die Nibelungensage im Home-Office - Hexenglaube im Home-Office - Gaiakompetenz als Überlebensstrategie in der Geographie 2021: Der Odenwald ungeteilt und einzigartig, geographische Analysen - Der Odenwald wird besiedelt - Der Odenwald mit Zenten und Grafen 2022: Historische Studien im Odenwald - Sagenkreise und Nibelungenorte im Odenwald 2023: Kultplätze und heilige Berge im Odenwald, eine matriarchale Spurensuche - Zum Namen der Stadt Heidelberg - Der Name des Odenwaldes: von Odin zur Wassermutter - Der einzigartige Odenwald, gesammelte Studien - Der Genius loci des Heiligenbergs - Eine altneue Interpretation zu Kafkas 'Proceß' - Zivilcourage 1936 - Roter Mohn und blaues Vergissmeinnicht, Familiengeschichte der beiden Weltkriege 2024: Tuchfabrik und Wollfabrik Erbach im Odenwald, eine Industriegeschichte von 1842 bis 1973 - Bergmutter des Odenwalds, matriarchale Landschaftsmythologie bei Heidelberg - Beiträge in Zeitschriften: Die Linde Rothenburg o.d.T. - Jahrbuch Handschuhsheim - Wir in Franken - Tattva Viveka

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