Mnemoria
Autor: | Leo Hoeninger |
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EAN: | 9783744899543 |
eBook Format: | ePUB |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 29.08.2017 |
Untertitel: | Quasipoetische Formeln |
Kategorie: | |
Schlagworte: | Halo Informel Poematismus Seinsformeln hyperbole |
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Jetzt, wenn einer die Gewohnheit hat, die feine Mitwelt zu beobachten, sich Bemerkungen von daher zufliegen zu sehen, Notizen zu schreiben dazu, die sich oft ohnehin schon als Aphorismen und kleine Bedenkartikel gewißmachen, da fallen nebenher auch minime, eher poetomatisch-formelhafte Bemerkungen an, teilweise rein sprachlogische Kombinationen, gerade nicht der rein menschen-weltfühlerischen Art, ohne den Zwang bindender poetologischer Formen, wo diese sonst doch sicher den Erdenkern helfen mögen, im Kopf umherschwebende Partikel einzubinden in eine Ordnung, die sie daher so und so an- und austrägt. Dies hier sind also eher informelle Regards, vergleichbar etwa dem, was man zusammensehen mag, schaut man zu stilleren Zeiten in Gegenden umher, die man gut kennt, wo aber nun nichts Akutes geschieht, und der Geist weiß sich zu arrangieren, was er ohnehin von der Gegend weiß (in nächtlich stillen Städten mit dem Wind umherzustreifen, ist diesem Bewußtseinsbild sehr förderlich). Einfälle, also, eigentlich, die ihren speziellen Reiz davon gewinnen, was da je zusammenscheint. Einfach, ne. Das kann an sich jeder. Dieser schmale Band poetomatischer Montierungen ist vor allem gedacht als Ergänzung zu den anderen Schriften, die ich hier plaziere und veröffentliche. Die mit Gedanken fühlenden Struktur-Anlagen, an die sich haltend meine Bemerkungen sich gewahrmachen, sind hier ein wenig in relativer Abstraktion herausgewirkt. In vergleichbarer Formelhaftigkeit kann jeder einigermaßen der Sprache und seiner Wahrnehmungen Mächtige jederzeit kleine Beobachtungsordnungen in seiner Weltgewahrung synthetisieren. Dies hier ist dazu nur beispielhaft,
Der Name Hoeninger ist ein Pseudonym, vielleicht eher: Künstlername. Von hier aus gesehen, ist mein Leben nicht viel mehr als eine Rumtreiberei gewesen, gelegentlich allzu wissend kommentiert von seßhafteren, bürgerlicheren Leuten, von denen ich sonst eher meinen wollte, die können mich nicht kennen, wo ich ihnen nichts aus meinem Leben erzählt habe. Aber nein, da ist ganz offenbar ein Programm, dessen insouciant ungewahr ich ja treiben kann, was mir grad einfällt, doch in entscheidenden Momenten erwies sich immer wieder - bei letzterem Bedenken dieses Verhalts äußerst erschreckend, daß ich da immer einer Regie gefolgt bin, vor der, von hier aus, spät genug im Leben, gesehen alle Meinung von Freiheit auf dieser großen, weiten Erde nur Illusion ist, vergleichbar, wie man letztlich doch nicht seinem Tod entgeht, egal, wie man sein Dasein per Lebenszeit wird gemeint haben können. Immerhin bin ich so glücklich gewesen, mir allerhand für andere Menschen so Unabweisbares an den Dingen dieser Welt in Ruhe (Lebensruhe) aus komfortabler, aber gut sichtlicher Distanz beobachten zu können, so gelassen, daß mir eigen(tlich)e, erleuchtete Erkenntnisse dazu kommen konnten. Die Unentkömmlichkeit jener Regie, die mir die Weltgeschichte anrichtet, wird von (deutschen) Staats wegen so verdeutlicht, daß ich eine Art Planstelle zu halten habe in allerdings den Institutionen, die eigentlich für wirklich ernsthaft Geistes- und Gemütskranke reserviert sind, und weil Ordnung in solchen Gefielden ja sein muß, bekomme ich ein Deklarierschildchen umgehangen: Vorsicht, schwer geisteskrank! Schizophrenie!! ...was heißt: alles Mögliche ist ein wenig unbedingt doppelbödig (auch, damit: ...bodenlos) zu nehmen, es regiert, für gemeines Bewußtsein, der von mir anderswo nominierte Teufel der zweiten Bedeutung. Die Unbedingtheit wird verdeutlicht durch eine geradeweg dreiste Willkürlichkeit, mit der man sich eine fade Legende über den Ungeist, der mich angeblich hat, zusammenlügt. Geisteskrank signifiziert damit, der Ungeist finde sich in mir, in meiner Psyche; richtig ist, daß ich solchen aber sicher in dem Orkus unabstellbarer Nächster kennen und fürchten muß, weil das die Bedingung absolut - wenige Jahre nach dem Krieg, denken Sie, wo alles, was auf den Beinen stehen konnte, das vorläufig letzt Menschenunmögliche sehend erlitten hatte und wußte wohl seinen Vers in diesem Abgrundstheater - meiner Ein-, um nicht zu sagen Wiedergeburt ZU SEIN HATTE. Soweit, was hier zu sagen ist.
Der Name Hoeninger ist ein Pseudonym, vielleicht eher: Künstlername. Von hier aus gesehen, ist mein Leben nicht viel mehr als eine Rumtreiberei gewesen, gelegentlich allzu wissend kommentiert von seßhafteren, bürgerlicheren Leuten, von denen ich sonst eher meinen wollte, die können mich nicht kennen, wo ich ihnen nichts aus meinem Leben erzählt habe. Aber nein, da ist ganz offenbar ein Programm, dessen insouciant ungewahr ich ja treiben kann, was mir grad einfällt, doch in entscheidenden Momenten erwies sich immer wieder - bei letzterem Bedenken dieses Verhalts äußerst erschreckend, daß ich da immer einer Regie gefolgt bin, vor der, von hier aus, spät genug im Leben, gesehen alle Meinung von Freiheit auf dieser großen, weiten Erde nur Illusion ist, vergleichbar, wie man letztlich doch nicht seinem Tod entgeht, egal, wie man sein Dasein per Lebenszeit wird gemeint haben können. Immerhin bin ich so glücklich gewesen, mir allerhand für andere Menschen so Unabweisbares an den Dingen dieser Welt in Ruhe (Lebensruhe) aus komfortabler, aber gut sichtlicher Distanz beobachten zu können, so gelassen, daß mir eigen(tlich)e, erleuchtete Erkenntnisse dazu kommen konnten. Die Unentkömmlichkeit jener Regie, die mir die Weltgeschichte anrichtet, wird von (deutschen) Staats wegen so verdeutlicht, daß ich eine Art Planstelle zu halten habe in allerdings den Institutionen, die eigentlich für wirklich ernsthaft Geistes- und Gemütskranke reserviert sind, und weil Ordnung in solchen Gefielden ja sein muß, bekomme ich ein Deklarierschildchen umgehangen: Vorsicht, schwer geisteskrank! Schizophrenie!! ...was heißt: alles Mögliche ist ein wenig unbedingt doppelbödig (auch, damit: ...bodenlos) zu nehmen, es regiert, für gemeines Bewußtsein, der von mir anderswo nominierte Teufel der zweiten Bedeutung. Die Unbedingtheit wird verdeutlicht durch eine geradeweg dreiste Willkürlichkeit, mit der man sich eine fade Legende über den Ungeist, der mich angeblich hat, zusammenlügt. Geisteskrank signifiziert damit, der Ungeist finde sich in mir, in meiner Psyche; richtig ist, daß ich solchen aber sicher in dem Orkus unabstellbarer Nächster kennen und fürchten muß, weil das die Bedingung absolut - wenige Jahre nach dem Krieg, denken Sie, wo alles, was auf den Beinen stehen konnte, das vorläufig letzt Menschenunmögliche sehend erlitten hatte und wußte wohl seinen Vers in diesem Abgrundstheater - meiner Ein-, um nicht zu sagen Wiedergeburt ZU SEIN HATTE. Soweit, was hier zu sagen ist.