Phi 1 - 2 - 3 - 4

Da war eine Zeit, sie hatten mich abgesammelt aus einer sehr lebhaften Weltzeit heraus, die mich, zusammen mit meinen Lebensgewohnheiten (fern allen Häusern), sehr tief wachbekommen hatten in meinem, gestatten Sie, Geist - abgesammelt und auf recht unabsehbare Zeit festgesetzt, pro forma eigentlich zum Irren abgestempelt, was ihnen erlaubte, mich in das rabideste Irrennest zu sperren, das sie auf dieser Seite der Welt fanden. Die Geschichte dazu kam von länger her und hatte nichts mit dem zu tun, was mir nun, aus meinem sehr durch Philosophie und Welterleben erfrischten Kopf, zu bemerken einfiel. Das Idiotenregime ist bestialisch, was aber die Hausjunta nicht störte, wo sie mir - niemand sonst las ernsthaft in der Schrankbücherei der Station - unauffällig Bücher beistellten, die mich darin bestärkten, vor allem "Kon Tiki" von Thor Heyerdahl und eine "Kleine Philosophiegeschichte" eines damals über 90 Jahre alten Professors Hirschberger. Wenn einem erst einmal der rationale Kopf erwacht ist, gerade über allen Fragwürdigkeiten und Irrationalitäten der Menschenwelt vor allem, dann hat Vergegenwärtigung von Erkenntnissen in Schriften ihren speziellen Eigenwert - ich schrieb nicht eigentlich, um Leute eines gewissen kommuneren Daseinsgeschmacks zu bedienen, nee nee: solche Schrift ist Sache über Dingen, die (im Sinne der Husserl-Parole) Sache sind, und Sache ist ja auch alles, was Menschengeister in ihren Vordergründigkeiten nicht zu bemerken brauchen oder gewahren müssen. Mir standen eine Menge von Erfahrungen aus der weiteren (kontinentalen) Welt zu Gebote, aus ihren Unabweisbarkeiten Texte zu gewinnen. Dabei fand ich Gelegenheit, zwei oder drei kleine Entdeckungen zu bemerken und mitzuteilen, was damit sein mag, Dinge, die einer aufgeklärten Physik schon seit dem Altertum gewahr und gewiß sind, so banal, daß es kein Aufblicken lohnt, doch diese makrophysischen Effekte sind so fundamental, daß sie das Sein und Wirtschaften ganzer Völkerscharen mit gewissen, mehr gespürten als gewußten Motiven ausstatten, vergleichbar etwa, wie gewisse Großwetterphänomene (Sommer-Hochs, Winter-Hochs) ganze Weltkulturen bis zu weiten Grenzen treiben. Derlei. Außerdem geht es um eine kleine, feine Bibliothek in der Provinz, um Lernet-Holenia (österreichischer Romancier) und Ernst Jünger. Beispielsweise. Dinge, die man eigentlich nicht WISSEN kann, aber durchdenken, einfach auch, um im Geiste beweglich und wach zu bleiben. Somit...

Einen Namen muß das ja haben, wenn's schon als eigentliche Person zu erscheinen wagt. Also gab ich dem, für den sie mich (hier) haben dürfen, den Namen Leo Hoeninger. Das ist etwa so, wie wenn man einer physischen Figur von den und den Qualitäten den Setzling eines Früchte versprechenden Geistes aufpfropft. Der Autor wird, als die schlichte Figur, die er sonst ist, verrufen als asozial - doch das ist nur die Mindestmarke der Verachtung an Gossenrändern, wovon JENE nicht loskommen - und, Sie glauben nicht wie schwerwiegend, geisteskrank. Dies Letztere wohl vor allem, weil man mir so Dinge stecken kann, die auf rational-ordentliche Weise nicht zu schieben wären. Sag', was Du DA verstehst, und sie lachen Dich tot, aber böse. Kann man sonst nicht drauf ankommen lassen, und die immerhin schon 16jährige Internierung - lassen Sie mich nicht von der Scheiße reden, welche die Verurteilenden da im Kopf einzig bewegen, und das SOLL stinken, weil mich sowas ja sicher indigniert - gab mir Zeit und minimale technische Möglichkeiten (Computer, Internetkontakt usw., nicht zuletzt Kenntnis von dem BoD-outfit hier, wo ich meine kleinen Köstlichkeiten des Intellekts deponieren kann, gratis soweit), meine Besinnung - deren Wert die Irrsinnigkeiten des Psycho-Abschaums in den Kliniken ja nachdrücklich merkbar machen - zu nutzen, optimal wie ich mir nur denken konnte. Und wenn ich eines spüre, dann meine doch absolute geistige Freiheit und Fertigkeit, egal welches Aas von einem Dämon mir dabei seine Sonderbarkeiten sonst draufdrängt. Dies nun hier ist keine Biographie, eine - auch hier in den Psychiatrien der letzten Klasse geschriebene - meinbare findet sich, für eventuell Interessierte, unter der Web-Adresse www.leohoeninger.wordpress.com, wo auch sehr vieles Andere plaziert ist, wofür ich selbst im Ruhm keinen Verleger fände. Wie gut, daß allerhand blog ist!

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